Wir haben festgestellt, dass Regenbogenkinder ein Essen planen, den Einkauf organisieren und die Mahlzeiten zubereiten können. Und damit sind nicht nur die fünf- bzw. sechsjährigen Kinder gemeint. Die Rollen werden umgedreht, denn die Kinder sind die Köche und Köchinnen und die Erwachsenen übernehmen Helfertätigkeiten. Natürlich stehen am Anfang eines Kochprozesses viele Fragen, wie zum Beispiel: kommen die Nudeln in kaltes oder heißes Wasser? Die Kinder bekommen die Möglichkeit, die Antworten selber zu suchen. Die gefundene Lösung werden sie nie vergessen.
Es ist faszinierend zu beobachten, wie ernsthaft sich Kinder mit der Anforderung auseinandersetzen. Zum Beispiel ist die große Frage, wie eine Dose mit Tomaten geöffnet werden kann. Ideen werden ausgetauscht und ausprobiert. So kommt auch schon mal eine Säge zum Einsatz, aber die Kinder schaffen es immer irgendwie die Probleme zu lösen.
Das ist das, was Regenbogen-Kinder lernen: Eigene Ideen und Initiative führen zum Ziel. Regenbogen- Kinder entdecken ihre eigenen Fähigkeiten und gehen selbstbewusst die Herausforderungen des Lebens an.
Für die Erwachsenen besteht die Herausforderung, dass ihre Antworten nicht die Antworten der Kinder sind und, dass die Kinder andere Vorstellungen vom Kochen haben wie sie. Nicht nur der Kochprozess hat sich verändert, sondern auch die Mahlzeiten selber. Die Kinder essen mit Freude, was sie selber zubereitet haben.
Wir Erwachsenen sind überrascht über die Probierlust der kleinen Leute.
Hier findest du weitere Beispiele, wie wir im Regenbogen das Bildungsabenteuer umsetzen.
Sicherlich wäre es leichter, wenn ein Cateringunternehmer das Essen bringen würde, doch zu unserem pädagogischen Konzept gehört es dazu, dass die Kinder die eigene Küche erleben. Nicht nur, weil wir so die Kontrolle über den Speiseplan und die Zutaten behalten, sondern weil die Kinder verstehen, wie die Mahlzeiten entstehen.
Regenbogen-Kinder sollen gut auf das Leben vorbereitet sein und wir wissen, dass Schule ein wichtiger Bestandteil des Lebens ist. Doch wie gehen wir mit dem Spannungsverhältnis um, dass Schule Kinder nicht unbedingt glücklich macht?
In der KiTa entstehen im Alter von vielleicht dreieinhalb Jahren die ersten Spielfreundschaften. Die Kinder leben nicht mehr nur im Hier und Jetzt, sondern die Erinnerung beeinflusst die Gegenwart.
Das heißt, es fällt ihnen auf, wenn der Freund nicht da ist. Die Kinder warten auf den Freund; dieser wird vermisst.
Täglich gibt es Situationen, in denen wir eigentlich „nein“ sagen wollen, aber es nicht tun. Ich bin müde oder ich habe keine Lust, doch es wird erwartet, dass man eine Einladung oder ein Angebot annimmt. Die Anrede „Kannst du vielleicht mal …“, „Würdest du mal bitte …“ macht hilflos und wer kann da schon „Nein“ sagen?
